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Juni

Juni

Was gibt´s zu tun?

Der Arbeitskalender für die Streuobstwiese

- Juni -

Die Obstwiesenpflege im Juni

Jetzt im Juni gibt es einiges auf der Streuobstwiese zu beachten. Im Juni kann es schon vorkommen, dass Apfelbäume einige kleine Äpfel abwerfen. Hier müssen unbedingt die gefallenen Früchte von der Obstwiese entfernt werden, da diese eventuell die erste Generation des Apfelwicklers beherbergen können. Dieses Befalls Risiko gilt es zu verringern. Wer sich jetzt die Zeit nimmt und sich seine Bäume genau anschaut, kann einen Ernteausfall gegebenenfalls verhindern und die Qualität seiner Früchte steigern.

Juniriss

Auch Gespinnstraupen können jetzt entfernt werden, wenn die heranwachsende Ernte überprüft wird. Die spinnennetzähnlichen Gebilde können einfach vom Baum abgestreift werden. Ist die Streuobstwiese mit der Apfelgespinstmotte befallen, lohnt es sich jetzt schon über vorbeugende Maßnahmen für die kommenden Jahre zu überlegen. Fördern Sie Fressfeinde wie Vögel durch Nistmöglichkeiten, Wasserstellen und Nistmaterial. Ebenso können Sie verschiedene Schlupfwespenarten fördern, die ebenfalls eine Regulierung des Schädlings vollziehen.

Der Juni ist ebenfalls sehr gut dafür geeignet, neue, senkrechte Austriebe am Baum zu entfernen. Hierbei wird auf den sogenannten Juniriss zurückgegriffen. Diese "Wasserschosse" werden nicht geschnitten, sondern mit einem beherzten Ruck ausgerissen. Da die Neutriebe jetzt noch zart und flexibel sind, gelingt dieser Eingriff nach etwas Übung mühelos und schnell. Ein weiterer Vorteil ist hierbei, dass nicht nur der Trieb entfernt wird, sondern ebenfalls alle "schlafenden Augen" die an der Basis des Triebes sitzen. Somit kann hier kein weiterer Austrieb stattfinden.

Bei dieser Gelegenheit können auch gegebenenfalls Äste gestützt werden, um einen Astabbruch durch die hohe Gewichtsbelastung an Obst in manchen Jahren, zu verhindern. Wird bei Neupflanzungen hier jedoch in den ersten Standjahren das Holzwachstum gefördert und ein richtiger Erziehungsschnitt durchgeführt, so wird das Grundgerüst des Baumes so stark, dass die Gewichtslast im Normalfall vom Baum selbst getragen werden kann. Außerdem empfiehlt es sich eher die Anzahl der Früchte zu reduzieren und somit eine bessere Qualität der verbleibenden Äpfel zu erhalten.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.gartenbauvereine.de

Felix Ackermann
M. Sc. Ecology and Microbial Biodiversity
Streuobstkoordination

Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, per Mail unter ackermann@gartenbauvereine.de
oder telefonisch unter 06887 / 9032999.