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Was gibt´s zu tun?

Der Arbeitskalender für die Streuobstwiese

- März -

Bäume pflanzen

Auch im März herrschen die richtigen Voraussetzungen, um Obstbäume zu pflanzen. In diesem Monat regnet es normalerweise genug, damit die gepflanzten Bäume nicht gegossen werden müssen und die jungen Wurzeln anwachsen können.

Damit der Baum ein langes Leben vor sich hat, sollte zuerst der Standort genauer betrachtet werden. Hier empfiehlt sich eine Bodenanalyse durchzuführen, bei der die Bodenaktivität und der Huminstoffgehalt bestimmt werden sollten. Auch ist auf ausreichenden Platz zu achten, da die meisten Streuobstbäume auf einer Sämlingsunterlage veredelt sind und somit große Kronen ausbilden. Ein Abstand zwischen den Bäumen von mindestens 10 Metern ist hier einzuhalten.

Beim Pflanzen des Baumes sollte das Pflanzloch mindestens eine Größe von 80x80x60 cm haben, damit der verwendete Wühlmauskorb mit eingebracht werden kann und die Feinwurzeln genügend aufgelockerten Boden vorfinden. Ob der Wühlmauskorb nun verzinkt oder unverzinkt sein sollte, ist jedem selbst überlassen. Beide Ausführungen haben ihre Vor- und Nachteile. Ebenfalls sollten Sie unbedingt einen Stützpfosten vor der Pflanzung in die Pflanzgrube einschlagen, damit Sie den jungen Baum nicht mit dem Hammer verletzen.

Wenn Sie den Baumschnitt beherrschen, so sind nun beschädigte Wurzeln zu entfernen, die vorhandenen Wurzeln so zu schneiden, dass eine gleichmäßige Verteilung der Wurzelmasse vorliegt und ein Pflanzschnitt durchzuführen. Neben der Stammverlängerung sollten maximal 4 Leitäste, die gut am Stamm verteilt sind, verbleiben. Eine starke Einkürzung der verbleibenden Äste regt das Wachstum im Frühjahr an und ist die Grundlage für eine gesunde und stabile Kronenentwicklung. Wenn Sie sich hierbei nicht sicher sind, können Sie diese Schritte auch in der Baumschule erledigen lassen.

Sehr wichtig bei der Pflanzung ist es, die Veredelungsstelle mindestens 10 bis 15 cm über dem Erdreich zu positionieren. Diese ist an der Verdickung des Stammes oberhalb der Wurzel zu erkennen. Liegt die Veredelungsstelle tiefer oder gar im Boden, so wird die Unterlage austreiben und die aufgenommenen Nährstoffe in ihr eigenes Wachstum und nicht in das Wachstum des gewünschten Obstbaumes stecken.

Wenn Sie dem jungen Baum einen sehr guten Start ermöglichen möchten, können Sie dem Erdreich jetzt ein Mykorrhiza-Präparat beimischen, um die Nährstoffaufnahme zu verbessern und eine Grundlage für einen vitalen Hochstamm zu legen.

Die Baumscheibe sollte nun die ersten Standjahre freigehalten werden, damit Gräser und Blütenpflanzen keine Konkurrenz für den Baum darstellen können.

Sollte die Bodenanalyse gezeigt haben, dass eine Ausbringung von Kalk notwendig ist, so sollte diese bei feuchter Witterung oder Schnee erfolgen, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten.



Auf Schädlinge überprüfen



Im Frühjahr können auch frühzeitig Schädlinge erkannt und bekämpft werden. Somit können bessere Bedingungen für das restliche Jahr erzielt werden. Die Raupen und Larven des Apfelwicklers sind nun unter den Borken von Bäumen zu finden. Durch das Entfernen in diesem frühen Stadium kann der Befallsdruck minimiert werden.

Werden die Bäume jetzt im März geschnitten, ist auf den Befall von Mehltau zu achten. Infizierte Äste müssen entfernt werden, um eine weitere Ausbreitung auf der Obstwiese zu unterbinden. Bei allen Schnittmaßnahmen zur Bekämpfung von Krankheitserregern ist auf eine gründliche Desinfizierung des Schnittwerkzeuges zu achten. Wird diese Sicherheitsmaßnahme nicht durchgeführt, so werden die Erreger vom Streuobstbesitzer auf alle Obstbäume der Wiese übertragen.

Will man den Befall durch den Apfelblütenstecher untersuchen, so eignet sich die Klopfprobe hierfür am besten. Der Klopftrichter wird unter einen Ast gehalten und mit einem gepolsterten Stock wird gegen den Ast geschlagen. Der Trichter endet in einem Glas, in dem die zu bestimmenden Tiere landen. So können Sie mit verhältnismäßig wenig Aufwand einen Überblick über die Schädlingsdichte auf Ihrer Obstwiese erhalten.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.gartenbauvereine.de

Felix Ackermann
M. Sc. Ecology and Microbial Biodiversity
Streuobstkoordination

Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung, per Mail unter ackermann@gartenbauvereine.de
oder telefonisch unter 06887 / 9032999.